Wann indiziert?
Der Austausch der Augenlinse gegen eine Kunstlinse (kurz Linsenaustausch) ist die weltweit am häufigsten durchgeführt Operation.
Sie wurde als „Operation des Grauen Stars“ oder „Kataraktoperation“ bekannt und wird immer dann durchgeführt, wenn eine Trübung der natürlichen Augenlinse aufgetreten ist. Diese Trübung (auch bezeichnet als Grauer Star) tritt meist im Alter auf, kann aber auch durch Medikamente, Umwelteinflüsse oder Verletzungen hervorgerufen werden oder angeboren sein.
Darüber hinaus kann zur Korrektur der hohen bis extrem hohen Kurzsichtigkeit oder Weitsichtigkeit auch die klare Augenlinse entfernt und durch eine Kunstlinse mit optimaler Brechkraft ersetzt werden.
Laser statt Messer
Der beim Laser-Linsenaustausch eingesetzte Femtosekundenlaser ermöglicht eine sehr präzise Durchtrennung unterschiedlicher Gewebeschichten im Auge und ersetzt somit mehrere wesentliche und bisher vom Arzt von Hand durchgeführte Teilschritte der Linsenoperation.
Der Laser bietet dabei zwei Vorteile gegenüber der manuellen Technik: der Linsenaustausch wird zum einen genauer, da die Kunstlinse exakter positioniert werden kann, und zum zweiten sicherer, da Laserschnitte präziser sind als handgeführte Schnitte.
Ablauf der Operation
Beim Laser-Linsenaustausch übernimmt der Femtosekundenlaser vier wesentlichste Teilschritte der Linsenoperation, die bisher vom Operateur von Hand durchgeführt wurden. Dazu wird zunächst eine kegelförmige Linse auf das Auge aufgesetzt, um es zu fixieren.
- Der Kern der Augenlinse wird mittels Laser zerteilt und verflüssigt (bisher vom Operateur mittels Ultraschall durchgeführt).
- Die vordere Kapsel der Augenlinse wird mit dem Laser kreisrund eröffnet (sog. Kapsulorhexis).
- Die als Zugang zum Auge benötigten kleinen Schnitte am Hornhautrand werden mittels des Lasers durchgeführt.
- Eine bestehende Hornhautverkrümmung (Astigmatismus) kann durch bogenförmige Laserschnitte in der Hornhaut verringert oder sogar ganz ausgeglichen werden.
Anschließend wird der Inhalt der Augenlinse abgesaugt und die mit einem speziellen Instrument gefaltete Kunstlinse über den Hornhautschnitt ins Auge eingebracht. Nachdem sich die Linse in der Augenvorderkammer entfaltet hat, werden die Linsenbügel hinter die Regenbogenhaut in den Kapselsack geschoben. Die Kunstlinse befindet sich nun in gleicher Position wie zuvor die körpereigene Linse. Der Schnitt dichtet sich von selbst ab oder wird mittels einer Naht verschlossen.
Die Brechkraft der Kunstlinse wurde vor der Operation so berechnet, dass sie den bestehenden Brechkraftfehler ausgleicht.